Blog - Mitglieder und Gäste schreiben an und über den SWE


Walter Tönniessen - Erinnerungen als Oldenburger zum SWE

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SY Ole Marie - Otto und Barbara Ehlers

Segeln ist Naturerleben pur. Mit unseren Booten, dem Doppelkieler "Pithos" und den beiden LM-Segelschiffen "Pustekuchen" und "Ole Marie" sind meine Frau Barbara und ich in den Ferien und an freien Wochenenden immer unterwegs gewesen. Das Watt zwischen Weser und Elbe haben wir intensiv erlebt, aber auch die jährlichen Ferienfahrten in dänischen Gewässern. Und wenn man über eine Nacht vor Anker auf dem Eversand ins Schwärmen gerät oder die wunderschöne Bauerninsel Sejerö westlich von Nordseeland nicht aus dem Gedächtnis verliert, entstehen bei mir Gedichte. Die folgenden Verse aus meinem Büchlein "Drama ma Deich - Erlebtes und Erdachtes" legen davon Zeugnis ab.
 

 

 

Insel im Kattegat

 

Nordinsel heller Strand,

Hoffnung und Wirklichkeit.

Zeigst dich im weißen Kleid

gleich hinterm Himmelsrand.

 

Gärten im Sonnenglast,

Stockrosen rotes Glüh’n

und golden Malvenblüh’n

laden zur Seelenrast.

 

Fließen im Morgenschein,

Abschied und Wiederseh’n,

Insel so wunderschön,

wirst meine Sehnsucht sein.

Segeln

 

Wir sind allein, die kleine Yacht,

sie gleitet durch der Ostsee Wogen.

Nur Meeresrauschen, Möwe lacht,

seit Tagen wir durchs Wasser zogen.

 

Wo war der Start? Wie heißt das Ziel?

Wohin soll mich mein Schiffchen tragen?

Noch hundert Meilen bis nach Kiel,

weit weg von allen Alltagsplagen.

 

Vergessen sind jetzt Raum und Zeit,

dies ist das Leben, fern der Tod.

Als Gerade der Unendlichkeit

zieht sich die Kimm durchs Abendrot.

Morgen im Watt

 

Liegen noch schwer

im dämmernden Grau,

dunkel nicht mehr,

kein Himmelsblau.

 

Zartschwärzlichrot,

Hoffnung in Ost,

alles im Lot,

wachsender Trost.

 

Bleigrau wird Gold,

Horizont matt.

Sonnenlicht hold:

Morgen im Watt.


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MY Jonas - Bernd Steyer/Barbara Piotrowski

Samstag, 14.06.2003. Nach langer, monotoner Fahrt auf dem Küstenkanal, schneller Schleusung in Oldenburg, befinden wir uns endlich auf der Hunte. Unser Tagesziel: Elsfleth. Am Stadtanleger ergattern wir am späten Nachmittag die letzte Lücke. Die Stimmung auf dem Steg ist seltsam aufgekratzt, etwas Besonderes liegt in der Luft. Aber was? Bald haben wir einen Segler längsseits liegen, am Abend einen zweiten. Das Geheimnis wird bald gelüftet. Es ist Stadtfest in Elsfleth. Wir genießen den Abend im Ort und fragen uns als Großstädter, wo wohl die vielen Leute herkommen. Unser Nachbar, jung, sportlich und seemännisch tätowiert erzählt, dass er von Bremerhaven nach Elsfleth zum Feiern gekommen sei. Wir sind beeindruckt. Noch beeindruckter sind wir, als er uns erzählt, dass er Mitglied der Bremerhavener Lotsenbruderschaft sei. Für unsere ungeübten Ohren hört sich das fast nach Geheimloge an. Es ist eben alles neu für uns. Eine Woche vorher hatten wir unseren Hafen Idskenhuizen im niederländischen Friesland verlassen mit dem Ziel Dänische Südsee und befanden uns nun zum ersten Mal auf deutschen Wasserwegen. Elsfleth gefiel uns, aber am nächsten Tag ging es schon wieder weiter nach Bremerhaven und der kleine Ort an der Huntemündung geriet in Vergessenheit.

Das sollte sich drei Jahre später ändern. Wir verliebten uns in eine seit Jahren nicht mehr bewohnte Fischerkate aus dem Jahr 1802 in Elsfleth-Oberhammelwarden, direkt am Weserstrand. Sie musste von Grund auf saniert werden. Es war eine riesige Aufgabe verbunden aber auch mit riesigen Träumen und der Vision von einem neuen Leben - einem Leben am Wasser in Elsfleth. Und dazu gehörte auch die Vorstellung unseren "Jonas", eine Kent 27, im wunderschönen, nahegelegenen Hafen des SWE liegen zu haben.

So machten wir uns ein zweites Mal mit unserem Boot auf den Weg, diesmal mit Elsfleth als Ziel. Beim SWE wurden wir im Sommer 2006 erst einmal Dauer-Gastlieger, stellten jedoch nach unserer Ankunft sofort den Antrag auf Mitgliedschaft und wurden bereits nach wenigen Wochen in den Verein aufgenommen. Sieben Wochen lebten wir auf unserem Boot . Die Tage verbrachten wir schwer arbeitend am Bau, die Abende an Bord. Der Umsatz an Duschmarken dürfte in diesem Sommer ein Allzeithoch erreicht haben - aber jeder erschöpfte, glückliche Abend vermittelte ein Gefühl von Urlaub. Eine schönere Umgebung nach getaner Arbeit als die des SWE-Hafens war kaum vorstellbar.

Es dauerte nicht lange und wir wurden eingeladen, um uns dem SWE-Vorstand vorzustellen. Die Vorstellung erfolgte in lockerer, entspannter Atmosphäre. Die Vorstandsmitglieder waren naturgemäß neugierig. Vor allem stellten sie sehr gezielte Fragen zu unserem beruflichen Hintergrund, die wir mit Begeisterung und ohne Argwohn beantworteten. Gerne erzählten wir von unseren interessanten Jobs im Rheinland: Barbara über ihre Tätigkeit als Theaterleiterin und ich über meine Aufgaben als Kulturamtsleiter und Ausstellungsmacher. Damit waren aber die Würfel gefallen! Es dauerte nicht mehr lange und wir fanden uns als hochgeschätzte Mitglieder des SWE-Festausschusses wieder.

Es folgten spannende und überwiegend erfolgreiche Jahre mit der Organisation des jährlichen Ansegelns, der Durchführung des Fests zur SWE-Vereinsregatta, stets unter einem Motto, teils auch mit Live-Musik. Fachvorträge, Reiseberichte, Kinoabende und Konzerte und der traditionelle Silvester-Spaziergang gehörten zum Programm. So lernten wir den SWE sozusagen im Zeitraffer kennen. Im Laufe der Jahre sind Freundschaften entstanden und es ist nicht übertrieben zu sagen, dass der SWE sicherlich auch das Einleben in unsere neue Heimat Elsfleth erleichtert hat.

Es gibt uns auch heute noch ein gutes Gefühl, wenn wir von unseren mehrmonatigen Bootsreisen - sei es nach Frankreich, wie in diesem Jahr oder Polen im vergangenen - nach Hause kommen, und beide feststellen, dass unser Heimatrevier doch das Schönste von allen ist. Immer noch verspüren wir ein leichtes Herzklopfen bei der Anfahrt zur Bootsschleuse, nur um mit den vertrauten Worten empfangen zu werden: "Na, auch wieder da? Wie war's denn? War doch einiges los bei uns im Sommer." Dann überqueren wir das Hafenbecken und werden bei der Einfahrt in unsere Box von helfenden Händen empfangen. Auch das ist Heimat.

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.

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SY Murphy - Fam. Seegers

„Kauf doch endlich eine kleine Segelyacht!" Welches Seglerherz schlägt da nicht auf 180, so eine Einladung von seiner Frau zu bekommen. Seit 38 Jahren bin ich gerne SWE Vereinsmitglied. Der Wassersport und gerade in unserer Gemeinschaft hat mir viel gebracht und mich geprägt. Auf unseren Ostsee-Segelurlauben mit Vereinsjollen in den 80ger Jahren musste man als 15 bis 19-Jähriger schnell lernen, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Unser damaliger Freundeskreis ist nahezu unverändert geblieben, er ist für mich das Besondere am SWE. Corinna und ich fühlen uns in unserem Verein pudelwohl. Wir wünschen dem SWE alles Gute für die kommenden 100 Jahre.

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MY Johanna - Familie Böhnke

100 jähriges Jubiläum klingt beeindruckend aber auch irgendwie unwirklich, wenn man wie wir erst vor 9 Jahren in den Verein eingetreten ist. Der Grund war simpel: Wir brauchten einen Liegeplatz für das neu angeschaffte Boot und dank guter Kontakte und einer Portion Glück war das auch kein großes Problem. Als Neuling sind manche Dinge erst einmal beschwerlich. Wer ist wofür zuständig, wo gibt es wichtige Infos , wie sind die Gepflogenheiten, was wird von uns erwartet? Aber mit etwas Engagement und dank der praktisch immer vorhandenen Hilfsbereitschaft der Club-Kameraden gab es keine unlösbaren Probleme. Schwieriger war da schon der Umstand, dass sich der norddeutsche Sommer einfach nicht an den Ferien- oder den Urlaubskalender halten wollte. Drei Sommer lang planten wir Ferien auf und mit dem Boot, drei Sommer machte uns das Wetter einen dicken Strich durch die Rechnung. Statt in Badehose an Deck zu relaxen, hockten wir bei trübem Schmuddelwetter zu Hause oder machten Tagestouren in irgendwelche Einkaufscenter. Dazu die ganze Arbeit wie schleifen, streichen, putzen, polieren und was sonst ständig an so einem Boot zu tun ist. Die ersten Jahre waren schon ziemlich ernüchternd.

 

Doch irgendwann kommt es dann doch, das perfekte Wochenende: Schönes Wetter, sommerliche Temperaturen, kein Regen und keine anderweitigen Verpflichtungen. Nichts wie an Bord und raus aufs Wasser. Ein einziger Tag kommt einem dabei vor wie ein ganzer Urlaub. Dazu kommt der Umstand, dass man im Verein nie alleine ist. Irgendwen trifft man immer, es gibt immer etwas zu sehen und zu schnacken, Tips und Hilfe meistens inklusive. Ideal für unseren Sohn ist der Yachthafen, denn hier kann er gefahrlos baden oder mit seinem Schlauchboot herumpaddeln. Und so haben der Wassersport und der SWE inzwischen einen festen Platz in unserem Leben eingenommen, was hoffentlich noch eine Weile so bleiben wird. Bleibt nur noch, dem Verein alles Gute zu wünschen, verbunden mit der großen Hoffnung, dass er noch viele weitere Jahre bestehen möge.

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